Wir Menschen haben es so schwer, uns zu verändern. Wir klammern uns an das, was wir kennen, weil es uns Sicherheit gibt. Und vor dem Unbekannten haben wir Angst. Also gehen wir denselben vertrauten Weg, auch wenn er uns längst nicht mehr guttut. Das nennen die Psychologen „Überlebensmodus“.
Gerade in der Erziehung passiert das so oft. Wir reagieren automatisch, so wie wir es gelernt haben: Wir schimpfen, wir schreien, wir werden laut – und hoffen jedes Mal, dass sich dadurch etwas verändert. Wir tun immer wieder dasselbe und erwarten trotzdem ein anderes Ergebnis. Einstein soll einmal gesagt haben: „Die größte Dummheit des Menschen ist, immer das Gleiche zu tun und hierbei andere Ergebnisse zu erwarten.“ Und genau das leben wir manchmal unseren Kindern vor.
Wir verletzen sie ohne Absicht. Nicht, weil wir schlechte Eltern sind, sondern weil wir es nicht anders gelernt haben. Wir glauben, wir müssten streng sein, laut sein, hart sein. Dabei merken wir nicht, dass wir damit nur das Negative nähren – bei unseren Kindern und in uns selbst.
Irgendwann müssen wir aufwachen. Hinsehen. Uns fragen: Was mache ich da eigentlich? Warum gehe ich immer wieder denselben Weg, obwohl er uns beiden weh tut? Vielleicht ist es Zeit, mutig zu sein. Zeit, einen neuen Weg zu gehen.
Erziehung darf niemals unbewusst geschehen. Und der einzige Weg, der uns wirklich weiterbringt, ist der Weg der Liebe – der echten, bedingungslosen, warmen Liebe zu unseren Kindern. Sie ist nicht schwach. Sie ist unsere größte Stärke. Und sie ist der Weg, der uns und unsere Kinder heilt.

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